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Finger seitlich in Sols Nacken und massierte ihn. Dabei tropfte sein Blut auf Sols Brust,
während er über Sol kauerte.
»Es ist aus!« rief jemand. »Ihr seid nicht mehr im Ring! Aufhören!«
Sos ließ nicht locker. Er hob einen Dolch auf und machte einen Schnitt in Sols Kehle.
Jemand versuchte, ihn wegzuzerren. Er wehrte ihn ab und erweiterte den Einschnitt in Sols
Luftröhre bis zu einemkleinen Loch. Dann preßte er den Mund auf die Wunde und blies Luft
hinein. Jetzt strömte Luft in die Lungen des bewusstlosen Sol. Sein Freund konnte wieder
atmen!
Erst als Sav ihmetwas ins Ohr brüllte, hob Sos seine blutbefleckten Lippen und sank jetzt
ohnmächtig zusammen.
Die Schmerzen im Nacken weckten ihn. Sein Hals war bandagiert. Über ihm stand Sola
gebeugt und wischte ihmden Schweiß mit einemkühlen Schwammaus demGesicht. »Ich er-
kenne dich«, murmelte sie, als sie in seine offenen Augen sah. »Ich werde dich nie verlassen, du
Namenloser!«
Sos Wollte sprechen, brachte aber kaum ein Krächzen hervor.
»Ja, du hast ihn gerettet«, sagte sie. »Wieder einmal. Er kann zwar nicht sprechen, ist aber in
besserer Verfassung als du, obwohl du gewonnen hast.« Sie beugte sich über ihn und küsste ihn
zart. »Es war wunderbar, ihn so zu retten. Aber es hat sich nichts geändert.«
Sos setzte sich auf. Er lag im Hauptzelt, offenbar in Solas Abteil. Sie waren allein.
Sola nahmseinen Arm. »Ich werde dich wecken, ehe er geht. Das verspreche ich. Leg dich
hin, du holst dir sonst den Tod.«
Alles schien sich zu wiederholen. Schon einmal hatte sie ihn gepflegt, und er hatte sich in sie
verliebt. Immer wenn er Hilfe gebraucht hatte, war sie dagewesen.
Dann kam der nächste Tag.
»Es ist Zeit«, sagte sie, nachdemsie ihn mit einemKuß geweckt hatte. Sie hatte sich ihre
bestenSachen angezogen und war so schön wie immer. Sos hatte seine Liebe für sie voreiligab-
geschrieben. Sie war noch nicht verstorben.
Sol stand mit seinem Töchterchen draußen. Sein Hals war verbunden, sein Körper immer
nochverfärbt. Sonst aber war er fit und stark. Er lächelte, als er Sos' ansichtig wurde, und schüt-
telte ihmdie Hand. Worte waren überflüssig. Dann legte er Solis kleine Hand in die Hand von
Sos und wandte sich um.
Schweigend standen die Männer des Lagers da, als Sol an ihnen vorbeiging. Er trug zwar
Gepäck, aber keine Waffen.
»Vater!« rief Soli, riss sich von Sos los und lief Sol nach.
Sav sprang vor und packte sie. »Er geht zumBerg«, erklärte er leise. »Du mußt bei deiner
Mutter und deinem neuen Vater bleiben!«
Soli machte sich wieder los und holte Sol ein. »Vater!«
Sol drehte sich um, kniete hin, küsste sie und wandte ihr Gesichtchen in die Richtung, aus der
sie gekommen war. Er stand raschauf und gingweiter. Sos mußte jetzt an Dummerchendenken,
den er vergeblich zurückzuschicken versucht hatte.
»Vater!« rief sie wieder und wollte nicht von ihm lassen. »Ich komme mit!« Und um zu
zeigen, daß sie alles begriffen hatte, fügte sie hinzu: »Ich werde mit dir sterben!«
Wieder wandte sich Sol umund sah die versammelten Männer beschwörend an. Keiner rührte
sich.
Schließlich hob er Soli hoch und verließ das Lager.
Sola legte ihr Gesicht an Sos' Schulter und schluchzte lautlos. Sie holte ihre Tochter nicht
zurück. »Sie gehört ihm. Sie hat ihm immer gehört«, sagte sie unter Tränen.
Während er den sich entfernenden einsamen Gestalten nachsah, stellte sich Sos vor, was die
beiden erwartete. Sol würde mit der Kleinen den Berg ersteigen. Weder Schnee noch
Todesangst würden ihn zurückhalten. Er würde weitergehen, bis ihn die Kälte überwältigte, und
würde schließlich mit seinem eigenen Leib das Kind schützen - bis zum Ende.
Sos wusste auch, was dann geschehen würde und wer einen tapferen Gatten und eine kleine
Tochter nur zu gern aufnehmen würde. In der Erholungsstation würde man sich umihn reißen,
und Soli würde vielleicht eine Spezialausbildung erhalten.
Das mußte so kommen, denn Sosa würde das Kind erkennen. Das Kind, das sie selbst so gern
geboren hätte . . .
Nimm sie, dachte er. Nimm sie - im Namen der Liebe! [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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